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„Social Media ist nur ein Zeit­fres­ser!“ so lau­ten viele Aus­sa­gen, die ich auch 2023 noch von vie­len Ent­schei­dern höre, wenn es um Social Media Mar­ke­ting geht. Dabei sur­fen mehr als 78 Mio. Men­schen in Deutsch­land täg­lich im Netz und 72 Mio. sind monat­lich in den sozia­len Netz­wer­ken unterwegs.

Der tech­no­lo­gi­sche und mediale Wan­del sowie die Art und Weise, wie Men­schen kom­mu­ni­zie­ren und sich infor­mie­ren, hat sich dra­ma­tisch ver­än­dert. Diese Erfah­rung durf­ten in den ver­gan­ge­nen drei Jah­ren durch die Pan­de­mie sehr viele Unter­neh­men und Orga­ni­sa­tio­nen machen. Bei­nahe alle klas­si­schen Infor­ma­ti­ons- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­wege wur­den — zumin­dest kurz­zei­tig — obso­let. Und was mach­ten die Nut­zer? Laut einer Umfrage von Bit­kom Rese­arch im Mai 2020 hiel­ten sich 75 % der Befrag­ten ver­mehrt in den sozia­len Netz­wer­ken auf und waren akti­ver als je zuvor: Fast zwei Drit­tel (63 %) schrie­ben mehr Nach­rich­ten, rund 50 Pro­zent nutz­ten die Dienste öfter für Video­an­rufe und ein Vier­tel erstell­ten ver­mehrt Sta­tus­mel­dun­gen oder Storys.

Social Media ist ein Treiber des digitalen Wandels
So wie Paul Watz­la­wik kon­sta­tierte: „Man kann nicht nicht kom­mu­ni­zie­ren“, so gilt heute „man kann nicht nicht Social Media“. Die Men­schen sind schon lange da und infor­mie­ren sich über ihr Pro­dukt- und Leis­tungs­an­ge­bot, die Qua­li­tät der Bera­tung oder Pflege, lesen und schrei­ben Bewer­tun­gen, Kom­men­tare sowie ihre Mei­nun­gen ins Netz. Sie tau­schen sich in allen mög­li­chen Foren oder Grup­pen aus, erkun­di­gen sich über poten­ti­elle Arbeit­ge­ber und Vor­ge­setzte. Diese Ent­wick­lung wird wei­ter vor­an­schrei­ten und wenn Sie als Unter­neh­men nicht aktiv in den sozia­len Netz­wer­ken sind, ist das eben auch eine Botschaft. 
Was machen eigentlich Geschäftsführer und Entscheider?
Warum sind soziale Netz­werke für Unter­neh­men und vor allem Ent­schei­der rele­vant? Eine der wich­tigs­ten Auf­ga­ben ist laut REFA AG die „Siche­rung der Auf­trags­lage“. Dar­aus kann man die Auf­ga­ben­fel­der Mar­ke­ting und Ver­trieb ein­fach ablei­ten. Aus Sicht des Bera­ters oder Dozen­ten nenne ich das eine „markt­ori­en­tierte Aus­rich­tung und Lei­tung des Unter­neh­mens am Kun­den­nut­zen und ‑bedarf“. Im Wesent­li­chen han­delt es sich um Kun­den und deren Bedürf­nisse, Wün­sche und Anfor­de­run­gen. Alle Inter­es­sens­grup­pen sind in Social Media aktiv und bestim­men heute immer mehr, wann, wie und wo sie mit einem Unter­neh­men in Kon­takt tre­ten und wie Sie die­ses beurteilen. 
Ziele und Strategien sind Managementaufgabe
Über­las­sen Sie den Nutzer:innen also nicht mehr län­ger die Deu­tungs­ho­heit über Ihr Unter­neh­men und das in unse­rer Gesell­schaft so wich­tige Thema der Pflege! Sie sind die Exper­ten und Spe­zia­lis­ten für alle Fra­gen, Infor­ma­tio­nen, Irr­tü­mer und Mythen, die in der media­len Welt zu lesen und zu hören sind. Betrach­ten Sie das Enga­ge­ment lang­fris­tig und kom­mu­ni­zie­ren sie die für Ihr Unter­neh­men wich­tige The­men und Inhalte aktiv und geziel­ter, als es bis dato jemals mög­lich war. Social Media ist nicht umsonst, es kos­tet Zeit, Geld und manch­mal Ner­ven. Den­noch gilt, der Ein­stieg ist leicht und Sie kön­nen schnell Erfah­run­gen sowie Daten sam­meln, die sich für Ihr Geschäft als hilf­reich dar­stel­len werden.

 

Die dazu erfor­der­li­chen Kennt­nisse und Kom­pe­ten­zen ver­mit­teln wir Ihnen in drei Modu­len, die wir 2023 online für Sie anbieten:

Im Modul 1 stel­len wir die stra­te­gi­schen Grund­la­gen pra­xis­nah vor, wie Sie für Ihr Unter­neh­men ein posi­ti­ves Image und den Bekannt­heits­grad auf­bauen. Wel­che Kanäle sind für Ihre Ziele und Ziel­grup­pen geeig­net und wel­che nicht? Wei­tere The­men sind die Ein­rich­tung eines Accounts, die Ent­wick­lung einer Con­tent-Stra­te­gie und deren Umset­zung – von der The­men­pla­nung bis zum Posting. 
Modul 2 beschäf­tigt sich mit der Gewin­nung von Fach­kräf­ten bzw. Aus­zu­bil­den­den und bie­tet einen Ein­blick in die Buchung von Wer­be­an­zei­gen in sozia­len Netz­wer­ken (Social Ads). Wie und wo kön­nen Sie die Bewerber:innen errei­chen und zur Bewer­bung moti­vie­ren. Wel­che Kanäle, For­mate und Inhalte bie­ten sich an und wie inte­grie­ren Sie Social Media in Ihre HR-Strategie? 
Im drit­ten Modul ler­nen Sie dann, wie Sie Ihr Unter­neh­men gegen einen Shit­s­torm wapp­nen, die Online-Repu­ta­tion aus­bauen und wie Moni­to­ring und Con­trol­ling in sozia­len Netz­wer­ken Sie dabei unter­stüt­zen kann. Selbst­ver­ständ­lich gehen wir auf Bei­spiele aus der Pra­xis und Ihre Fra­gen gezielt ein, damit Sie schnell los legen oder Ihre bis­he­ri­gen Maß­nah­men ver­bes­sern können. 

20 Jahre nach dem Start von Face­book, XING, Lin­ke­dIn und vie­len wei­te­ren Platt­for­men ste­hen wir an der Schwelle zu wei­te­ren tech­ni­schen Ent­wick­lun­gen, ob neue End­ge­räte, vir­tu­elle Rea­li­tät, künst­li­che Intel­li­genz (ChatGPT) oder dem Meta­verse. Es geht heute nicht mehr um die Frage ob, son­dern wann und wie Sie die sozia­len Netz­werke für den Unter­neh­mens­er­folg einsetzen!

Las­sen Sie Ihr Team nicht allein in den unend­li­chen digi­ta­len Wel­ten, son­dern gehen Sie mit gutem Bei­spiel voran. Ein Post oder Bei­trag ist ledig­lich das sicht­bare Ergeb­nis vie­ler unter­schied­li­cher und vor allem zeit­in­ten­si­ver Tätig­kei­ten. Social Media ist eine Team­leis­tung und betrifft Alle inner­halb eines Unter­neh­mens. Sie sind Sie in der Ver­ant­wor­tung, den Rah­men die­ser Akti­vi­tä­ten zu defi­nie­ren: Nur anhand kon­kre­ter Ziele und Prio­ri­tä­ten kann der zeit­li­che, finan­zi­elle und krea­tive Ein­satz geplant wer­den. Ohne diese Vor­ga­ben ist eine effek­tive Stra­te­gie und deren Umset­zung nicht möglich.

Und eben diese Manage­ment-Auf­ga­ben sind nicht delegierbar!


Wunde ist nicht gleich Wunde und Pflas­ter ist nicht gleich Pflas­ter. Der Fort­bil­dungs­tag soll einen Ein­blick in das moderne Wund­ma­nage­ment geben und auf­zei­gen, was es bedeu­tet Men­schen mit chro­ni­schen Wun­den zu versorgen. 

Der Tag wird inter­ak­tiv und vor allem sehr pra­xis­nah, mit vie­len Fall­bei­spie­len. Ziel soll es sein, Ihnen neue Anreize zu geben und den Umgang mit der Wunde etwas zu erleich­tern. Für unsere Som­mer­aka­de­mie erhal­ten Sie acht Punkte bei der Regis­trie­rung beruf­lich Pfle­gen­der (RbP).

Wann: Don­ners­tag, 23.06.2022 ab 08:00 Uhr

Wo: Holi­day Inn Lübeck, Tra­ve­mün­der Allee 3, 23568 Lübeck,

Ablaufplan
Even­tu­elle Anreise am Vor­tag: Mitt­woch, 22.06.2022

Don­ners­tag, 23.06.2022:

  • 08:00 bis ca. 16:00 Uhr Fort­bil­dungs­pro­gramm „Ein Weg durch den Dschun­gel in der Wund­ver­sor­gung“ mit einer spe­zi­ell aus­ge­bil­de­ten Wund­schwes­ter inkl. Lunch und Kaffeepausen
  • ab 19:00 Uhr gesel­li­ges Bei­sam­men­sein mit Abend­essen, in der his­to­ri­schen Schiff­fahrts­ge­sell­schaft Lübeck (Getränke müs­sen vom Teil­neh­mer gezahlt werden)
  • Über­nach­tung

Frei­tag, 24.06.2022 Aus­klang beim mor­gend­li­chen Frühstück 

 

Über­nach­tung und Früh­stück sind natür­lich optio­nal für Sie. 

Fol­gend fin­den Sie die Ein­la­dung noch­mal als PDF, außer­dem die Karte für das gemein­same Abendessen.

Wir freuen uns auf Sie!


Essen und Trin­ken sind essen­ti­elle Grund­be­dürf­nisse eines Men­schen und haben, neben der phy­sio­lo­gi­schen Gesund­heit, auch eine zen­trale Bedeu­tung für die Lebens­qua­li­tät und das all­ge­meine Wohlbefinden. 

Pfle­ge­be­dürf­tige und ältere Men­schen haben oft Schwie­rig­kei­ten sich selbst ange­mes­sen zu ernäh­ren und benöti­gen daher eine adäquate Unter­stüt­zung, um lang­fris­tig das Risiko einer Man­gel­er­näh­rung zu sen­ken. Defi­zite in der Nah­rungs- und Flüs­sig­keits­auf­nahme sind mit weit­rei­chen­den Kon­se­quen­zen und Ein­bu­ßen des Gesund­heits­zu­stands, phy­sio­lo­gi­scher Funk­tio­nen und der Aus­übung all­täg­li­cher Akti­vi­tä­ten ver­bun­den und zie­hen lang­wie­rige Behand­lun­gen und  pfle­ge­ri­sche  Ver­sor­gung  nach sich. Daher ist es wich­tig, ent­spre­chende Maß­nah­men zur Sicher­stellung einer aus­rei­chen­den Nah­rungs­auf­nahme zu ergreifen.

Hier setzt der DNQP-Exper­ten­stan­dard „Ernäh­rungs­ma­nage­ment zur Siche­rung  und  För­de­rung  der ora­len Ernäh­rung in der Pflege” an, der die Ernäh­rung (inklu­sive der Flüs­sig­keits­ver­sor­gung) pfle­ge­be­dürf­ti­ger Erwach­se­ner stär­ker in den  Fokus der  pro­fes­sio­nel­len Pflege rückt . Die 1. Aktua­li­sie­rung des Exper­ten­stan­dards im Jahr 2017 hat keine inhalt­liche Ver­än­de­rung der Stan­dard­emp­feh­lun­gen erbracht, aber eine Ver­deutlichung bestimm­ter Aspekte. So zum Bei­spiel muss bei  jeder  Per­son, die gepflegt wird, die orale Nah­rungs­auf­nahme gesi­chert wer­den. Der Exper­ten­stan­dard gibt hier Hin­weise, wie die Ernäh­rung und die Ernäh­rungs­ein­schät­zung idea­ler­weise aus­zu­se­hen haben, um eine op­timale Ver­sor­gung des Pfle­gen­den  zu gewähr­leis­ten. Fer­ner haben die Aus­wer­tun­gen der wis­sen­schaft­li­chen Lite­ra­tur aus der 1. Auf­lage bestä­tigt, wie wich­tig eine sys­te­ma­ti­sche  Erfas­sung der Anzei­chen für eine Man­gel­er­näh­rung ist.

Definition Mangelernährung
Die Deut­sche Gesell­schaft für Ernäh­rungs­me­di­zin (DGEM) defi­niert eine Man­gel­er­näh­rung als „ anhal­ten­des Defi­zit an Ener­gie und / oder Nähr­stoffen im Sinne einer nega­ti­ven Bilanz zwi­schen Auf­nahme und Bedarf mit Kon­se­quen­zen und Ein­bu­ßen für Ernäh­rungs­zu­stand, phy­sio­lo­gi­sche Funk­tion und Gesundheitszustand”.

 

Es kann zwi­schen zwei For­men der Man­gel­er­näh­rung unter­schie­den werden:

Quan­ti­ta­tive Man­gel­er­näh­rung: Dem Kör­per wird lang­fris­tig weni­ger Nah­rung zuge­führt als er benö­tigt, um sei­nen Ener­gie­be­darf zu decken. Qua­li­ta­tive Man­gel­er­näh­rung: Hier­bei liegt eine unaus­ge­wo­gene Nah­ rungs­zu­sam­men­set­zung vor, was zu einem Man­gel an Pro­te­inen oder an­ deren Nähr­stof­fen (Vit­amine, Men­gen- oder Spu­ren­ele­mente etc.) führt.

 

Wäh­rend sich eine anhal­tende quan­ti­ta­tive Unter­ver­sor­gung in Form einer Gewichts­ab­nahme deut­lich bemerk­bar macht, ist der Man­gel an speziel­len Nähr­stof­fen auf den ers­ten Blick sehr viel weni­ger offensichtlich. 

Folgen einer Mangelernährung

Je nach Aus­maß, Dauer und Schwe­re­grad einer (unbe­han­del­ten) Unter­- oder Man­gel­er­näh­rung kann es zu fol­ge­schwe­ren phy­sio­lo­gi­schen und/ oder psy­cho­lo­gi­schen Ver­schlech­te­run­gen kom­men . Eher unspezifi­sche Sym­ptome wie Schwä­che, Abge­schla­gen­heit, Appe­tit­lo­sig­keit und Schwin­del tre­ten bereits bei einer leich­ten Man­gel­er­näh­rung auf. Ein anhal­ten­des Nähr­stoff­de­fi­zit hat starke kör­per­li­che Beein­träch­ti­gun­gen und Stö­run­gen wich­ti­ger Organ­funk­tio­nen, bis hin zur Zunahme des Mor­bi­di­täts- und Mor­ta­li­täts­ri­si­kos, zur Folge.

Allgemeinbefinden
  • All­ge­meine Schwä­che und Leistungsminderung
  • Müdig­keit
  • Antriebs­lo­sig­keit
  • Ver­lust der Lebens­freude und ‑ener­gie
  • Teil­nahms­lo­sig­keit
Haut
  • Stö­rung und Ver­zö­ge­rung der Wundheilung
  • Haut- und Schleimhautdefekte
  • Haut­ver­än­de­run­gen
  • Erhöh­tes Risiko für Druck­ge­schwüre und Wundliegen
Immunsystem
  • Schwä­chung es Immunsystems
  • Erhö­hung der Infektanfälligkeit
  • Ver­län­gerte Rekonvaleszenz
Herzmuskel
  • Ver­rin­ge­rung der Herz­mus­kel­masse und des Schlagvolumens
  • Herz­rhyth­mus­stö­run­gen
Lunge
  • Abnahme der Atemmuskulatur
  • Schwä­chere und kür­zere Atemzüge
Gehirn
  • Ver­stär­ken von psy­chi­schen Erkrankungen
  • Neu­ro­lo­gi­sche Störungen
  • Kogni­tive Beeinträchtigungen
  • Beschleu­ni­gung von alterspsycholo­gischen Veränderungen
Skelettmuskulatur
  • Mus­kel­ab­bau
  • Ver­lust der Muskelkraft
  • Abnahme von Knochenmasse
  • Stö­run­gen im Bewegungsablauf
  • Erhöhte Sturz­ge­fahr mit Folgen

Ziel des Expertenstandards

Der Exper­ten­stan­dard beschreibt den pfle­ge­ri­schen Bei­trag zum Ernäh­ rungs­ma­nage­ment und zielt dar­auf ab, eine bedürf­nis- und bedarfsge­rechte orale Ernäh­rung von kran­ken und pfle­ge­be­dürf­ti­gen Men­schen zu sichern und zu för­dern. Durch eine ange­mes­sene Unter­stüt­zung bei der Auf­nahme von Spei­sen und Geträn­ken sowie der Gestal­tung der Mahl­zeiten, soll eine Man­gel­er­näh­rung ver­hin­dert oder einem bereits beste­henden Ernäh­rungs­de­fi­zit ent­ge­gen­ge­wirkt wer­den. Hier­bei rich­tet sich der Exper­ten­stan­dard an Pfle­ge­kräfte in allen Berei­chen (sta­tio­näre Ein­ rich­tun­gen, Kran­ken­haus­ver­sor­gung, ambu­lante Pflege), da die­sen eine Schlüs­sel­rolle im mul­ti­dis­zi­pli­nä­ren Team des Ernäh­rungs­ma­nage­ments zukommt: Durch ihre große Nähe zu den Pati­en­ten besit­zen sie weite Ein­ bli­cke in Risi­ko­be­rei­che, ken­nen die Beein­träch­ti­gun­gen und den Unter­ stüt­zungs­be­darf und kön­nen die Bewäl­ti­gungs­stra­te­gien der Pati­en­ten in schwie­ri­gen Situa­tio­nen ein­schät­zen. Aus der Lite­ra­tur­ana­lyse zum Exper­ ten­stan­dard geht her­vor, dass die Pfle­ge­kräfte durch eine Umge­bungs­- und Bezie­hungs­ge­stal­tung gro­ßen Ein­fluss auf das Ernäh­rungs­ver­hal­ten pfle­ge­be­dürf­ti­ger Men­schen neh­men können.

 

Definition bedürfnis- und bedarfsgerechte Ernährung

Unter einer bedürfnisgerechten/bedürfnisorientierten Ernäh­rung wer­den ein Spei­sen-/ Geträn­ke­an­ge­bot und Ess­si­tua­tio­nen ent­spre­chend der Wün­sche, Gewohn­hei­ten und Vor­lie­ben ver­stan­den, die sich aus lokal­ regio­na­len, bio­gra­fi­schen, ethi­schen, reli­giö­sen oder sons­ti­gen für den Ein­zel­nen wich­ti­gen Aspek­ten erge­ben und zu Wohl­be­fin­den und Lebens­qualität bei­tra­gen. Dage­gen bezeich­net eine bedarfsgerechte/ bedarfsde­ckende Ernäh­rung die Menge an Ener­gie bzw. Nähr­stof­fen, die pro Tag benö­tigt wer­den, um eine opti­male Kör­per­funk­tion zu gewähr­leis­ten, er­nährungsbedingte Gesund­heits­stö­run­gen zu ver­mei­den und Körperreser­ven zu schaf­fen bzw. auf­recht zu erhalten.

Zielgruppe des Expertenstandards

Der Exper­ten­stan­dard ist aus­ge­rich­tet auf pfle­ge­be­dürf­tige Erwach­sene, die grund­sätz­lich ganz oder teil­weise orale Nah­rung und Flüs­sig­keit ent­sprechend ihren Bedürf­nis­sen und ihres Bedarfs zu sich neh­men kön­nen. Säug­linge und Kin­der, das spe­zi­elle Manage­ment bei Ernährungsbezoge­nen Krank­hei­ten (z.B. Dia­be­tes mel­li­tus, Anorexia ner­vosa), Übergewich­tigkeit mit the­ra­peu­tisch indi­zier­ter Gewichts­re­duk­tion und die medizi­nische (ente­r­ale / par­en­te­r­ale) Ernäh­rung, wer­den im Exper­ten­stan­dard „Ernäh­rungs­ma­nage­ment zur Siche­rung und För­de­rung der ora­len Ernäh­rung in der Pflege” nicht berücksichtigt.

 

Struktur des Expertenstandards

Die ver­bind­li­chen Emp­feh­lun­gen des Stan­dards wer­den in Struktur‑, Pro­zess- und Ergeb­nis­kri­te­rien unter­teilt. In ihnen wird defi­niert, was Pfle­ge­kräfte im jewei­li­gen The­men­be­reich — nach dem aktu­el­len Stand des Wis­sens aus Theo­rie und Pra­xis — zu kön­nen (Struk­tur), durchzu­führen (Pro­zess) und zu errei­chen (Ergeb­nis) haben. Die Kri­te­rien lie­fern über­prüf­bare For­de­run­gen in meh­re­ren Ebe­nen. Zusätz­li­che Struktur­kriterien hal­ten fest, wel­che Vor­aus­set­zun­gen die jewei­lige Ein­rich­tung zu gewähr­leis­ten hat, um die Pfle­ge­auf­ga­ben adäquat zu erfüllen.

Handlungsebenen des Expertenstandards
Ebene 1 - Pflegediagnostik: 

Die Pfle­ge­fach­kraft erfasst bei allen Pati­en­ten zu Beginn und in regel­mä­ßi­gen Abstän­den Risiko und Anzei­chen einer Man­gel­er­näh­rung (Scree­ning), ggf . eine tiefer­ gehende Ein­schät­zung (Assess­ment).

Ebene 2 — Berufsgruppenübergreifende Planung: 

Die Pflege­fachkraft koor­di­niert in Zusam­men­ar­beit mit ande­ren Berufsgrup­ pen Maß­nah­men für eine indi­vi­du­ell ange­passte Ernäh­rung und unter­zieht diese auch einer ethi­schen Prüfung.

Ebene 3 — Individuelle Planung: 

Die Pfle­ge­fach­kraft plant mit dem Pati­en­ten Maß­nah­men zur Unter­stüt­zung der Nahrungsauf­nahme, Gestal­tung der Umge­bung und für ein geeig­ne­tes Nahrungsmittelangebot.

Ebene 4 — Bedürfnis- und bedarfsgerechtes Ernährungsmanagement: 

Die Pfle­ge­fach­kraft gewähr­leis­tet ange­mes­sene Unter­stüt­zung bei der Nah­rungs­auf­nahme und moti­vie­rende Inter­ak­ti­ons- und Umge­bungs­ge­stal­tung, auch bei spe­zi­fi­schen Gesund­heits­pro­ble­men (z. B. Demenz, Dysphagie).

Ebene 5 — Information und Beratung: 

Die Pfle­ge­fach­kraft infor­miert den Pati­en­ten und seine Ange­hö­ri­gen über Gefah­ren einer Man­gel­er­näh­rung, Mög­lich­kei­ten einer ange­mes­se­nen Ernäh­rung und lei­tet ggf. zur Umset­zung von Maß­nah­men an.

Ebene 6 — Evaluation: 

Die Pfle­ge­fach­kraft über­prüft in individu­ellen Abstän­den Erfolg und Akzep­tanz der ein­ge­lei­te­ten Maß­nah­men und nimmt ggf. eine Neu­ein­schät­zung und Ver­än­de­run­gen des Maß­nah­men­plans vor.